Wort für Wort zurück ins Leben
Ein Schlaganfall drohte ihr Leben
zu zerstören - ihre Sprache, ihr
Denken. Doch Karen Smetacek gab nicht auf.
Artikel von: Michael Weisfeld
Fotos: Andreas Lübberstedt
Andalusien, ein kühler, wolkiger Tag. Die Urlauber Karen und Victor Smetacek sind auf
der Rückreise nach Deutschland. Von Cordoba aus fahren sie auf einer Landstraße nach
Norden. Auf der Gegenfahrbahn herrscht dichter Verkehr. Plötzlich schert dort ein Wagen
aus und rast auf den kleinen weißen Toyota der Smetaceks zu.
Der Aufprall presst die Kühlerhaube ihres Autos bis zur Frontscheibe zusammen. Karens
Gurt reißt, ihr Kopf schleudert gegen die Scheibe.
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Als sie wieder zu sich kommt, sieht sie, dass ihr Mann
über dem Lenkrad zusammengesunken ist. Er ist tot, denkt sie entsetzt.Dann sind
plötzlich Leute um das Autowrack. Zwei Männer ziehen Karen heraus und legen sie
vorsichtig an den Straßenrand. Sie ist bei Bewusstsein, steht aber unter Schock.
Endlich kommt der Krankenwagen, der sie in eine nahegelegen Ambulanz bringt. Ihr rechtes
Bein schmerzt höllisch, es wird immer schlimmer. Sie liegt auf einer Trage, als
plötzlich Victor hereinhumpelt. Karen ist überglücklich. Sie wird in das Krankenhaus
der nahegelegenen Stadt Jaen gebracht.
Die Ärzte schneiden ihre Jeans auf und versorgen das gebrochene Bein. Sie reden
durcheinander. Karen versteht sie, weiß aber nicht, was sie sagen soll. Erst als sie nach
ihrer Anschrift gefragt wird, versucht sie, zu antworten.
Zu ihrer Überraschung kann sie kaum sprechen, nur die Adresse bekommt sie heraus - fast.
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